Monotypien auf Papier
Für diese Drucktechnik wird schwarze Farbe dünn auf eine Glasplatte aufgetragen. Auf die Farbe wird Papier gelegt und gezeichnet. Dabei entsteht ein seitenverkehrter Abdruck: "Hinten" ist die Bleistiftzeichnung und "vorn" der Druck. Jede Zeichnung kann technikbedingt nur einmal gedruckt werden, woher die Bezeichnung Monotypie kommt (griech. mono = eins; typos = Druck). Nach dem Trocknen der Druckfarbe wird mit Aquarellfarben, Temperafarben und Tuschen colleriert. Seit geraumer Zeit drucke ich keine Monotypien mehr, habe jedoch für alle LiebhaberInnen dieser Bilder noch ausreichend viele Arbeiten in Mappen.
Graphitzeichnungen
Mit dem Zeichnen mit Graphitstift (umgangssprachlich Bleistift) begann meine künstlerische Tätigkeit bei dem Bildhauer Michael Weihe in Brehna. Ich habe mit Engelsgeduld und über viele Stunden hinweg Stillleben und Porträts gezeichnet, mich mit diesen Zeichnungen an der Kunsthochschule in Dresden beworben (und wurde genommen), um dann über viele Jahre zu vergessen, dass ich zeichnen kann. In der Coronazeit, als die Uhren langsamer tickten, habe ich den Bleistift wieder rausgeholt und gezeichnet, als hätte es die lange Pause nicht gegeben. Mit großem stillen Vergnügen ziehe ich durch die Wohnung und zeiche alles, was mir vor die Graphitstiftkuppe kommt.
Temperabilder
2020 belegte ich einen Kurs in Aqarellmalerei, um meine Technik zu verfeinern und zu erweitern. Es bedurfte bestimmter Papiere, bestimmter Auftragstechniken und auch bestimmter Pigmente, um hauchzarte Aquarellbilder zu malen. Es gab einen Moment, “als der Blitz mich traf”. Ich saß mit Tränen in den Augen vor dem Bild und dachte: “Mein Lebtag mache ich nichts anderes mehr!”. So der Plan. Als ich nach Hause kam und dieses meinem Mann verkündete, sagte er: “Na, warte es erst einmal ab! ”
Er hat Recht behalten. Zu Hause angekommen, kam ich mit den hauchfeinen Aquarellfarben, den langen Zwischentrocknungszeiten und der allgemeinen Duftigkeit nicht zurande. Zum Glück war Corona, meine Ferienwohnungen waren geschlossen, meine Ausstellungsprojekte erstorben und ich hatte Zeit, meinem Scheitern in epischer Breite zuzuschauen. Auch wenn nichts gelang, saß der Eindruck von “mein Lebtag mache ich nichts anderes mehr” weiterhin in mir und wartete geduldig auf den Moment, als ich die Aquarellfarben gegen Temperafarben tauschte und plötzlich alles von allein ging.